Ein besonderes Geschenk beim Johannisfest!

Der Samstagnachmittag stand im Litauischen Gymnasium in Hüttenfeld ganz im Zeichen des Johannisfestes. Zu diesem traditionellen Fest waren nicht nur Einheimische aus dem Stadtteil und der Umgebung gekommen, sondern auch Litauer aus ganz Deutschland, darunter auch sehr viele ehemalige Schüler des Gymnasiums, sowie Gäste aus Litauen angereist.

Der Samstagnachmittag stand im Litauischen Gymnasium in Hüttenfeld ganz im Zeichen des Johannisfestes. Zu diesem traditionellen Fest waren nicht nur Einheimische aus dem Stadtteil und der Umgebung gekommen, sondern auch Litauer aus ganz Deutschland, darunter auch sehr viele ehemalige Schüler des Gymnasiums, sowie Gäste aus Litauen angereist.

Nach dem ökumenischen Gottesdienst im Schlosshof, der von Pfarrer Reinald Fuhr und Schulseelsorger Darius Subacius geleitet wurde, wurde das Fest im Hof fortgesetzt. Erstmals fand die Veranstaltung ihren Beginn nicht unter der großen Eiche im Schlosspark statt. Stattdessen war das Festzelt zum Schutz vor der heißen Sonne und dem später folgenden Regen im Schlosshof aufgebaut. Analog dazu waren auch die Verpflegungs- und Getränkestände sowie weitere Sitzgelegenheiten im vorderen Bereich aufgestellt. Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Dr. Brone Narkeviciene übernahm der Musiklehrer des Litauischen Gymnasiums Gintaras Rucys die Führung der Veranstaltung, in der verschiedene Volkstanzgruppen, Orchester und Gesangsformationen des Litauischen Gymnasiums ein buntes Programm darboten. Als besonderer Ehrengast war Botschaftsrat Edvardas Petkevicius von der Botschaft der Republik Litauen in Berlin zum Johannisfest gekommen.

Unterbrochen wurden die Auftritte der Schüler von einer Ansprache des Vorsitzenden des Elternbeirats der Schule, Gernot Diehlmann, der seinen besonderen Dank für den Erweiterungsbau des Gymnasiums, der vor wenigen Wochen seiner Verwendung übergeben wurde, an Schulleiterin Dr. Brone Narkeviciene, den Vorsitzenden des Kuratoriums Rimas Cuplinskas und den ausführenden Architekten Gerhard Rhein aussprach. Außerdem dankte Diehlmann für die geleistete Arbeit dem Organisationskomitee des Johannisfestes, bestehend aus der stellvertretenden Schulleiterin Irena Sattler, Anna Schugschdinis, Mirijam Breithaupt, Andrea Kleinschmidt und Andrea Günther. Gegen Ende des Schülerkonzerts gab es für Schüler, Lehrer, Eltern und Gäste eine besondere Überraschung, als ein Mercedes Sprinter in der Ausführung als 16-Sitzer-Bus in den Hof einrollte. Dieser Bus, beschriftet mit dem Namen der Schule in deutscher und litauischer Sprache und versehen mit einer früheren Fassung des Wappens der Republik Litauen, welches seit geraumer Zeit als Logo der Schule fungiert, wurde als Geschenk des litauischen Bildungs- und Wissenschaftsministeriums an das Gymnasium übergeben. Gintaras Vaskela, der zusammen mit Daiva Zemguliene, Stanislava Sabaliauskiene, Ingrida Radzeviciene und Algirdas Ragauskas die Delegation des Ministeriums bildete, sagte in seiner Übergaberede, man habe im Ministerium viel darüber nachgedacht, womit man dem Litauischen Gymnasium in Deutschland am besten helfen könne. Man entschloss sich, der Schule Mobilität zu schenken. Dieser Bus wird hoffentlich groß genug sein, um manche Klasse bei Ausflügen zu transportieren. Sprachlos vor Freude dankte Direktorin Narkeviciene dem Leiter der Übergabedelegation, dem Kanzler des Ministeriums, der litauischen Regierung und dem ganzen Land für dieses außergewöhnliche Geschenk. Nach den Darbietungen der Schüler des Litauischen Gymnasiums wurde den Besuchern angeboten, auch die Kunstausstellung in den Konferenzräumen des Schlosses zu besichtigen. Dort wurden Bilder der in Hüttenfeld lebenden litauischen Künstlerinnen Jurate Batura Lemke, Jurate Liepiene und Meile Verselis, Fotografien von Marija Dambriunas-Schmidt sowie Keramikarbeiten von Vita Tesnau präsentiert. Organisiert hatte diese Ausstellung bereits zum Muttertag Meile Verselis, die in Hüttenfeld auch eine Galerie betreibt.

Danach ging das Johannisfest richtig los. Parallel fanden verschiedene Veranstaltungen und Aktivitäten statt. Auf dem Basketballplatz fand der traditionelle Vergleich der Schüler des Gymnasiums gegen die Ehemaligen statt, während vor dem Internat diverse traditionelle Johannisspiele und das Flechten von Johanniskränzen stattfand. Später ließ man die Johanniskränze auf dem Weiher im Schlosspark schwimmen.
Außerdem gab es im Schlosssaal ein Konzert von „Giulia und Freunde“. Im großen Zelt spielte die Gruppe „Vissam Soundsystem“ aus Lampertheim (mit dem Schüler des Litauischen Gymnasiums Max Münster) zum Tanz auf.

Bei Einbruch der Dunkelheit wurde schließlich das Johannisfeuer entfacht. Bis weit nach Mitternacht wurde dann weiter gefeiert und getanzt. Die Suche nach der Blüte des Farnkrauts – der Farn blüht, wie die Mythologie es erzählt, nur in der Johannisnacht – blieb allerdings wie schon in den vergangenen Jahren auch diesmal erfolglos. Kenner der Volkstradition glauben, dafür auch den Grund entdeckt zu haben. Wenn das Johannisfest um mehr als eine Woche vorverlegt wird, blüht natürlich der Farn noch nicht.

Anthony Verselis
Lampertheimer Zeitung
18.06.2012