Litauisches Gymnasium feiert Tag der Deutschen Einheit

Freiheit – was bedeutet das eigentlich? Die Möglichkeit, sich ohne Grenzen zu bewegen, seine Meinung zu äußern, wählen zu gehen? Mit ihrer traditionellen Feier zum Tag der Deutschen Einheit haben Schüler und Lehrer des Litauischen Gymnasiums am Donnerstagabend daran erinnert, welch wertvolles Gut es mit der Freiheit zu bewahren gilt. Mit musikalischen und kreativen Beiträgen gestalteten die Schüler unter dem Titel „Freiheit ist…“ ein abwechslungsreiches Programm. Neben den Sängern des Hüttenfelder Jugendchores „Young Voices“ sowie des Sängerbundes 1892 Hüttenfeld, die zum musikalischen Rahmen der Feier beitrugen, waren Wolf Klinz, hessischer Abgeordneter im Europäischen Parlament, und der Honorarkonsul der Republik Litauen, Achim Naumann, zu Gast im Saal des Schlosses Rennhof.

Freiheit – was bedeutet das eigentlich? Die Möglichkeit, sich ohne Grenzen zu bewegen, seine Meinung zu äußern, wählen zu gehen? Mit ihrer traditionellen Feier zum Tag der Deutschen Einheit haben Schüler und Lehrer des Litauischen Gymnasiums am Donnerstagabend daran erinnert, welch wertvolles Gut es mit der Freiheit zu bewahren gilt. Mit musikalischen und kreativen Beiträgen gestalteten die Schüler unter dem Titel „Freiheit ist…“ ein abwechslungsreiches Programm. Neben den Sängern des Hüttenfelder Jugendchores „Young Voices“ sowie des Sängerbundes 1892 Hüttenfeld, die zum musikalischen Rahmen der Feier beitrugen, waren Wolf Klinz, hessischer Abgeordneter im Europäischen Parlament, und der Honorarkonsul der Republik Litauen, Achim Naumann, zu Gast im Saal des Schlosses Rennhof.

Die Reden waren von nachdenklichen und zugleich ermunternden Worten bestimmt. Brone Narkeviciene, Direktorin des Litauischen Gymnasiums, rief den Zuhörern zu Beginn des Abends die historischen Ereignisse in Erinnerung, die nicht nur für Deutschland, sondern auch für ganz Europa eine enorme Tragweite haben sollten. Die Wiedervereinigung beider Teile Deutschlands sei eine Überwindung des Eisernen Vorhangs in ganz Europa gewesen, so Narkeviciene. Der unvergleichbare Akt der Selbstbefreiung des ostdeutschen Volkes mit friedlichen Mitteln bleibe unvergessen und stünde zugleich für die Stärke der Menschen, mithilfe derer es heute die europäische Krise zu meistern gelte. Allzu leicht, mahnte die Rektorin, würden heute die Errungenschaften in Europa, die es auch in Litauen zur Zeit der deutschen Teilung nicht gegeben habe, als selbstverständlich erachtet. „Das Schlimmste, was Europa passieren könnte, wäre, dass es wieder geteilt wird“, sagte Narkeviciene. „Demokratie verlangt die Mitwirkung aller und wir sollten bereit sein, die Rechte und Freiheiten zu verteidigen, die uns in Europa verbinden.“

Auch Wolf Klinz, Europaabgeordneter der FDP in Hessen, verwies in seiner Rede darauf, dass es sich bei dem Tag zur Deutschen Einheit um weit mehr als einen nationalen Feiertag handele. Hätten die Menschen in Ostdeutschland die Parole „Wir sind das Volk“ skandiert, gelte es heute ein „Wir sind Europa“ zu proklamieren. „Wir verstehen Europa als Einheit der Vielfalt, die sich gemeinsam Gehör verschaffen muss in der Welt“, so das Mitglied des Europaparlaments. In Europa habe es immer Krisen gegeben, doch die Grundprinzipien, die die Menschen aller 27 Mitgliedsstaaten teilten, gelte es gemeinsam zu bewahren. Als „nicht wiederholbare Sensation“, bezeichnete auch Achim Naumann die deutsche Wiedervereinigung. Im Besonderen stellte der Honorarkonsul der Republik Litauen die Rolle des Litauischen Gymnasiums heraus, in dem junge Menschen durch ein multikulturelles Miteinander lernten, die Unterschiede jedes Einzelnen zu respektieren. Dies stünde beispielhaft für den Weg, den Europa beschreite und beschreiten sollte.

Die Schüler der Klasse 10 hatten sich im Vorfeld der Feierlichkeiten mit der Lebenswirklichkeit in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik auseinandergesetzt und präsentierten unter den Titeln „Alltag in der DDR“, „Republikflucht“ und „Freiheit“ Vorträge und einen selbstgedrehten Film. Mit den Fernsehaufnahmen vom Fall der Mauer in Berlin und der Hymne der Scorpions, „Wind of change“, fand die Feier in einem symbolischen Höhepunkt ihren Abschluss. Zuvor hatten insbesondere Miriam Angert und Giulia Scopelliti mit zwei Duetten das Publikum begeistert. Zum musikalischen Rahmen trugen darüber hinaus die Klasse 5 sowie das Orchester des Gymnasiums, der Jugendchor „Young Voices“ und der abschließende Auftritt des Hüttenfelder Männerchores bei. Die Abiturklassen bewirteten die Gäste anschließend im Foyer des Schlosses.

Von Julia Neuert
Lampertheimer Zeitung, 06.10.2012

Fotos: (AfP Asel (1 & 2), Marija Dambriūnas-Schmidt (3-7)