„Jeder kann ein Held sein“ – Amy-Marie Gergenreder bei internationalem Jugendkunstwettbewerb ausgezeichnet

Amy-Marie Gergenreder besucht die zehnte Klasse des Litauischen Gymnasiums. Die Schülerin wirkt an diesem Morgen etwas nervös. Aufgeregt steht sie in Jeans, Shirt und Turnschuhen da und hat ihre Mappe fest in den Händen. Darin sind enthalten: preisgekrönte, von ihr gemalte Bilder.

Amy-Marie Gergenreder besucht die zehnte Klasse des Litauischen Gymnasiums. Die Schülerin wirkt an diesem Morgen etwas nervös. Aufgeregt steht sie in Jeans, Shirt und Turnschuhen da und hat ihre Mappe fest in den Händen. Darin sind enthalten: preisgekrönte, von ihr gemalte Bilder.

Bereits zum 46. Mal fand in diesem Jahr der Jugendwettbewerb „Jugend creativ“ statt. Ein Kunstwettbewerb auf lokaler, regionaler, bundesweiter und schließlich internationaler Ebene. In diesem Jahr nahm Amy-Marie Gergenreder ebenfalls an diesem internationalen Jugendwettbewerb teil und war erfolgreich. „Das ist einer der größten Jugendkunstwettbewerbe in Europa“, so die Schülerin nicht ganz ohne Stolz. Denn Amy-Marie konnte sich mit ihrem Bild in ihrer Altersklasse 15 bis 20 Jahre und insgesamt gegen die Konkurrenz aus Deutschland durchsetzen und belegte den ersten Platz.

Im Anschluss daran schaffte sie es wie 27 weitere Teilnehmer mit ihrem Bild vor eine internationale Jury. Auf Europa-Ebene belegte sie den dritten Platz und freute sich sehr darüber. „Vor etwa zwei Wochen durfte ich für ein paar Tage zur Preisverleihung nach Luxemburg“, erzählte die Zehtklässlerin. Dort traf sie auf die jeweils ersten Drei der weiteren Teilnehmerländer Neben einem bunten Rahmenprogramm konnte die Schülerin „viele gute Leute kennenlernen.“ Doch die Preisverleihung war ein besonderer Moment für Amy-Marie, die stolz von ihrer Urkunde und der Trophäe berichtete, die sie am 17. Juni in der Genossenschaftsbank Luxemburg überreicht bekam.

Ein weiterer Teil des Preises ist die Teilnahme an einem Kreativworkshop an der Ostsee. Solche Preise schaffen Aufmerksamkeit, das merkt auch die Lampertheimerin. So wird demnächst wahrscheinlich im Schulamt Kreis Bergstraße eine kleine Ausstellung ihrer Bilder eröffnet.

Dann wird vielleicht auch das Siegerbild aus diesem Jahr dabei sein, das den Titel „Der kleine Zukunftsheld“ trägt. Helden waren das vorgegebene Thema. Amy-Marie erzählt: „Ich hatte am Anfang viele Ideen, irgendwann habe ich einfach angefangen und dann kam das von alleine.“

Ihr Bild von einem kleinen Jungen im Superhelden-Shirt hat eine Botschaft. Denn das Spiegelbild des Jungen zeigt ihn als erwachsenen Mann, der zu einem wahren Helden wurde – einem Feuerwehrmann.

„Jeder kann ein Held sein, es kommt darauf an, was man daraus macht“, so die Schülerin. „Es können die kleinen Dinge sein, wie einer alten Dame über die Straße helfen, die einen zu einer Art Held machen.“

Amy-Maries Heldin scheint ihre Mutter zu sein, wenn man der Schülerin zuhört. „Ich habe früher immer lieber gemalt, während die anderen Kinder draußen gespielt haben – und am meisten habe ich mich darauf gefreut, meiner Mama das Bild nach dem Kindergarten oder der Schule zu zeigen“, so die Lampertheimerin.

Ihre Mutter ist wohl ihre größte Unterstützerin, denn sie sagt nach Aussage von Amy-Marie immer zu ihr: „Mache das, was dir Spaß macht und was du kannst – wenn du so ein Talent hast, nutze es.“ Außerdem kaufe sie ihrer Tochter schon immer die Farben, die Amy benötigt, um ihr Talent auszuleben.

Die Mappe mit ihren Bildern ist dick, darunter auch ein Bild, mit dem sie im letzten Jahr an eben diesem Wettbewerb teilnahm und in Hessen gewann. „Das konnte ich in diesem Jahr nochmal toppen“, so die Schülerin lachend. Ihre Bilder entstehen hauptsächlich abends und nachts, „obwohl meine Mutter nicht will, dass ich nachts male, da ich ja Schule habe“, verrät Amy-Marie. Neben dem Unterricht, ihrem Nebenjob und dem Musikunterricht bleibt nur noch der Abend zum Malen, aber „ich versuche immer, mir Zeit dafür zu nehmen.“
Doch die Schülerin bringt alles gut unter einen Hut: „Hier wird schulische Leistung mit Talent verbunden, und dann hat sie noch so ein feines Wesen“, attestiert ihr Oberstufenleiterin Dr. Gabriele Hoffmann – und da lässt dann auch die Nervosität nach.

Julia Wetzel
Lampertheimer Zeitung
02.07.2016
Foto: Thorsten Gutschalk