Drittes Jazzfestival im Schloss Rennhof


Festivalis „Rennhof Jazz 2017“ (Foto: R.Lendraitis)
Festivalis „Rennhof Jazz 2017“ (Foto: R.Lendraitis)

HÜTTENFELD – (pv). Zum dritten Mal fand „Rennhof-Jazz“ statt, das vom Litauischen Gymnasium im Schloss Rennhof veranstaltete Jazz-Festival. Wie in den beiden letzten Jahren war auch am Freitagabend der große Schlosssaal voll.

Das Festival begann mit einem Musikstück von Schülern der Jazzband des Litauischen Gymnasiums unter der Leitung von Musiklehrer Gintaras Rucys, die in ihren einheitlichen T-Shirts musizierend und singend in den Veranstaltungsraum einmarschierten. Danach begrüßte Schulleiterin Janina Vaitkiene die Jazzfreunde. Ganz besonders begrüßte Vaitkiene den Abgeordneten des Seimas, des litauischen Parlaments, Zigimantas Povilionis und den Kreisbeigeordneten Volker Buser. Weitere prominente Gäste waren Volker Freudenberg, der Kiwanis-Präsident Peter Liepolt und der Vorsitzende der Litauischen Gemeinschaft in Deutschland, Alfred Hermann aus München. Die Schulleiterin betonte mehrfach, dass Jazz eine Musikrichtung der Freiheit sei, einer Freiheit, die Litauen und auch der Jazz in den langen Jahren der russischen Besatzung nicht genießen konnten.

Hüttenfeld gilt als wichtiges Zentrum der Litauer

In seiner Grußadresse sagte der Parlamentsabgeordnete, dass das Schloss Rennhof in Hüttenfeld ein großes und wichtiges Zentrum der Litauer in der Welt sei. Volker Buser überbrachte Grüße des Landrats. Zum diesjährigen Jazz-Festival waren drei Gruppen aus Litauen gekommen, eine Delegation aus dem Haus der Litauer in Vilnius, einige Schüler des Eduardas-Balsys-Kunstgymnasiums in Klaipeda, der ehemaligen Hansestadt Memel, sowie die Big-Band des Mykolas-Oginskis-Kunstgymnasiums in Plunge, einer Kleinstadt in Niederlitauen.

Frankfurter Duo tritt auf

Das Haus der Litauer in der Hauptstadt Vilnius ist eine Schule, die die Funktionen des Litauischen Gymnasiums bis 1991 übernommen hat. Dort werden heute Schüler aus der ganzen Welt in einem Internat an Kenntnisse der litauischen Kultur herangeführt. Selbstverständlich hat auch Musik einen hohen Stellenwert. Dass es nicht nur litauische Volksmusik ist, bewiesen die drei Musikerinnen mit dem Vortrag von „Amazing Grace“, einer Melodie, die durch den Schlager „Ein schöner Tag“ der ehemaligen Schülerin des Litauischen Gymnasiums Lena Valaitis auch in Deutschland sehr bekannt ist. Bewundernswert waren auch die Solodarbietungen von Anastasija Krylova am Saxofon. Auch die Gymnasiasten aus Klaipeda spielten Jazz der Meisterklasse. Besonders die beiden Solistinnen Evelina Zemeikyte und Guoste Bridikyte bestachen mit ihrem stimmgewaltigen Vokalgesang. Höhepunkt der gesamten Veranstaltung war aber der Auftritt der Big Band des Mykolas-Oginskis-Kunstgymnasiums. Bereits beim Einzug in den Saal mit der Melodie „Der rosarote Panther“ erregten sie Aufmerksamkeit durch ihr einheitliches Outfit.

Nach der Pause hatten im zweiten Teil des Konzerts alle drei Gruppen je einen weiteren Auftritt. Und als besondere Überraschung gab es zum Schluss einen Auftritt des Frankfurter Duos „Cello meets Jazz“.

Lampertheimer Zeitung, 20.11.2017