Krimis mit Schuss Lokalkolorit – Lesung am im Litauischen Gymnasium

Regionalkrimis liegen im Trend, und seit vergangenem Jahr geht in Südhessen ein neues Ermittlerduo auf Spurensuche. Auf Einladung des Kiwanis Clubs Lampertheim las Krimiautor Roland Kirsch im Litauischen Gymnasium in Hüttenfeld aus seinem Erstlingswerk "Kartoffelblues".

Regionalkrimis liegen im Trend, und seit vergangenem Jahr geht in Südhessen ein neues Ermittlerduo auf Spurensuche. Auf Einladung des Kiwanis Clubs Lampertheim las Krimiautor Roland Kirsch im Litauischen Gymnasium in Hüttenfeld aus seinem Erstlingswerk "Kartoffelblues".

Der Bürstädter Autor hat mit seinem Debütroman bereits 7000 Leser erreicht. Ein Ergebnis, auf das er durchaus stolz sein kann, wie Kiwanis-Präsident Hans-Georg Schumacher in seiner Begrüßung betonte. Seit Beginn des Ruhestandes bleibt Kirsch ausreichend Zeit für seine schriftstellerischen Ambitionen. An seinem ersten Krimi hat er drei Jahre geschrieben, das nächste Buch ist bereits in Arbeit.

Unter dem Titel "Schönes blaues Ried" plant er eine Reihe mit fünf Bänden. Jedes der Bücher soll in sich abgeschlossen sein, es wird aber durchgehende Handlungsstränge und Personen geben, die die Krimis miteinander verbinden. Der Reiz des Buches liegt unter anderem in den gegensätzlichen Charakteren der beiden Ermittler, die Kirsch in kurzen Textpassagen vorstellte.

Der in die südhessische Provinz versetzte, kauzige Kommissar Robert Krump ist noch nicht im modernen Computerzeitalter angekommen und tippt seine Berichte lieber auf der Schreibmaschine. Polizeimeister Florian Hartwig dagegen bleibt stets entspannt und nutzt sämtliche technischen Neuerungen.

Rund um die Orte Bärheim und Lampenstadt überschlagen sich die Ereignisse. Auf dem Weinfest bricht eine Massenschlägerei aus, auf die Tiefkühlfirma wird ein Raubüberfall verübt, und ein Toter liegt am Wiegehäuschen, wo auch die Kartoffeln sichergestellt werden. Was es mit den titelgebenden Indizien auf sich hat, wollte Kirsch allerdings noch nicht verraten.

Selbst wenn der Autor die Namen der Handlungsorte leicht verfremdet hat, verstanden die Zuhörer sofort die Anspielung auf die besondere Beziehung zwischen den Nachbarstädten Lampertheim und Bürstadt. Einige Sätze ließ er in breitem Dialekt einfließen, und gerade dieser Schuss Lokalkolorit kam bei den Besuchern gut an.

Das Duo "Bollwerk" lieferte den musikalischen Rahmen. Trotz der eher leisen Töne und der konzertanten Atmosphäre brachten Sängerin Barbara Boll und Gitarrist Matthias Klöpsch das Publikum sogar zum Mitsingen. Zum Abschluss griff Roland Kirsch selbst zur Gitarre und demonstrierte, wie er die Struktur seines Buches an das zwölftaktige Bluesschema angelehnt hat. Der Spendenerlös des Abends geht an den Kiwanis-Club, der sich für die Förderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen einsetzt.

Astrid Schwörer
Südhessen Morgen
29.05.2015